Verdickungen und Verhärtungen des Bindegewebes machen bestimmte Zonen oder Züge des Bindegewebes weniger beweglich, bzw. lassen bestimmte Faszienzüge verkürzen. Die Gleitfähigkeit des Bindegewebes und dessen Stoffwechsel werden ungünstig beeinträchtigt.
Myofasziale Probleme resultieren oftmals aus Fehlhaltungen, Fehlbewegungsstereotypen, aber auch Traumata, Überlastung, Trainings- und Bewegungsmangel sowie psychische Stressoren.
Bei der myofaszialen Therapie wenden wir spezifische manuelle Tiefengewebetechniken zur Lösung der bindegewebigen Verhärtungen und Restriktionen an. Durch die gezielte und differenzierte Behandlung der Fasziensysteme verbessert sich die Beweglichkeit des Bindegewebes. Gelenke werden entlastet, blockierte Gelenke lösen sich und stereotype Bewegungsmuster werden aufgelöst.
Als primäres Ziel gilt die Änderung der Haltung von einer statisch monotonen Belastungshaltung hin zu einer aufrechten Körperhaltung und Änderung der Gesamtstatik.
Das Bindegewebe, auch Faszien genannt, durchzieht den gesamten Körper auf vielschichtige Weise. Sie umschließen jedes Muskelbündel, jede Muskelfaser und jedes Organ. So ist jeder Teil des Körpers mit jedem anderen über ein allgegenwärtiges Netzwerk verbunden.
Fasziengewebe kann zart und transparent, oder eher dick und starr sein (Beispielvideo). Die Spannungsverhältnisse in diesem Netzwerk und die Elastizität der Faszien sind ganz entscheidend dafür, wie geschmeidig Muskeln arbeiten, wie Knochen, Wirbelsäule und auch Organe positioniert sind, wie Gelenke belastet werden. Wenn sich der Körper steif und weniger elastisch anfühlt, ist der Grund dafür meist eine Verklebung des Kollagenfaser-Netzes.
Bindegewebige Verhärtungen und Verfestigungen führen zu einer eingeschränkten Beweglichkeit des Bindegewebes. Diese Restriktionen haben vielfältige Ursachen und Wirkungen auf andere Gewebe- oder Organsysteme. Umgekehrt haben auch Veränderungen in Organen eine Auswirkung auf das Bindegewebe.
In der myofaszialen Therapie wenden wir Methoden an, um die Beweglichkeit des Bindegewebes wiederherzustellen. Wir suchen mittels Inspektion nach großen Verdrehungen und Störungen in den Körpersegmenten und sichtbaren Veränderungen und Verkürzungen von Bindegewebszügen. Daraufhin werden gezielt und individuell für Sie Faszienmanipulationen vorgenommen. Ist eine Tiefenbehandlung nicht angezeigt, werden die Faszien mittels Stretch-Griffen auf leichten Zug gebracht und solange gehalten, bis eine Lösung des Gewebes eintritt. Einen weiteren Ansatz bietet das sogenannte „Unwinding“ des Gewebes, wo man der inhärenten Bewegung der Gewebe folgt. Das Gewebe hat so die Möglichkeit, sich von selbst zu lösen.
Ziel ist eine aufrechte Körperhaltung und Verbesserung der Gesamtstatik. Erreicht wird, dass Sie Situationen im Alltag und im Sport deutlich besser meistern und zu gesteigerten Leistungen in der Lage sind.
Warum kann die Faszientherapie Schmerzen lindern?
Durch die Verringerung der faszialen Spannung und der Verbesserung der Elastizität sowie des Gleitens wird der nozizeptive Input verringert. Das bedeutet, dass durch die Behandlung die Spannung in den Faszien und dadurch die Schmerzbildung und Schmerzwahrnehmung reduziert wird. Durch die mechanische Behandlung der Faszien erreichen wir somit Schmerzreduktion bzw. Schmerzfreiheit.